Otto Lilienthal - eine tabellarische Kurzbiographie
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1848 |
23. Mai |
geboren in Anklam, Peenstr. 35, Ecke Pferdemakrtstrasse
(heute Peenstrasse 1)
Taufe auf den Namen Carl Wilhelm Otto
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1849 |
9. Oktober |
Geburt von Bruder Gustav (starb 1933 in Berlin)
Die Kindheit verlebt Otto Lilienthal in Anklam sowie
in Mölchow und Pamitz bei seinem
Onkel Wilhelm in der Nähe von Anklam und in Demnitz
Bester Freund und engster Spielgefährte war
sein Bruder Gustav.
Gemeinsam begannen sie sich in frühen Jahren
für den Vogelflug zu interessieren.
Angeblich soll es der Flug der Störche in den
Peenewiesen bei Anklam gewesen
sein, der dieses Interesse schon in ihrer Kindheit
geweckt hat.
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1854
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bis 1856
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Besuch der Vorschule von Frau Gläsel und Frau
Fischer in Anklam
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1856 |
Herbst |
Einschulung in die Septima des Gymnasiums in Anklam
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1862 |
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Im Alter von 14 Jahren baut Otto Lilienthal gemeinsam
mit sein Bruder Gustav die ersten
Apparate, die wie Vögel fliegen sollten.
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1864 |
September |
Otto schließt das Gymnasium in Anklam in der Obertertia
ab.
Im gleichen Monat erhält er die Firmung (Confirmation)
durch Pastor Wahrendorf in der
Marienkirche Anklam
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Herbst |
Noch im Herbst dieses Jahres beginnt er eine technische
Ausbildung an der
Provinzialgewerbeschule in Potsdam
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1866 |
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Otto absolviert ein Praktikum in der Maschinenfabrik
Schwarzkopff in Berlin.
Hier lernt er den praktischen Alltag in einer Fabrik
jener Zeit kennen.
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1867 |
Herbst
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Gemeinsam mit seinem Bruder Gustav baut Otto Lilienthal
in seinem Elternhaus
in Anklam einen Schlagflügelapparat. Als Baumaterialien
dienen Palisadenholzleisten und
große Gänsefedern.
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Oktober |
Otto Lilientahl beginnt ein Studium der Mechanik und
des Maschinenbaus an der Ge-
werbeakademie in Berlin. Ein Stipendium verbessert seine
wirtschaftliche Situation.
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1870 |
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Otto Lilienthal beendet sein Studium an der Gewerbeakadmie
in Berlin. Seine flugtech-
nischen Ambisionen waren dort bekannt geworden und man
bot ihn eine Stelle als
technischer Assistent an. Diese lehnte er jedoch ab.
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1870 |
bis 1871 |
Otto Lilienthal nimmt als "Einjährig-Freiwilliger"
am deutsch-französichen Krieg teil.
Begeistert berichtet er seinem Bruder Gustav von Ballone,
die aus dem einge-
schlossenem Paris entkamen.
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1872 |
Februar |
Tod und Beerdigung seiner Mutter in Anklam
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1876 |
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Otto Lilienthal arbeitet als Ingenieur der Bergwerksmaschinenfabrik
Hoppe aus Berlin in
Freital bei Dresden ( Sachsen ). Hier erprobt er eine
von ihm entwickelte Schramm-
maschine.
In dieser Zeit in Sachsen lernt Otto Lilienthal seine
spätere Frau Agnes Fischer kennen.
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5. Oktober |
Otto Liliethal verlobt sich mit Agnes Fischer in Pesterwitz
( Sachsen ) auf dem
Burgwartsberg
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1878 |
11. Juni |
Otto Lilienthal heiratet seine Verlobte Agnes ( geb.
Fischer ) in
der Kirche zu Döhlen ( Sachsen ). Nach der Hochzeit
zieht das Paar nach Berlin, wo
Otto als Ingenieur arbeitet.
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1879 |
3. Juni |
In Berlin - in der Brunnenstrasse 40 - bringt Agnes
Lilienthal ihr erstes Kind zur Welt.
Das erste Kind der jungen Familie Lilientthal ist ein
Junge. Er erhält den Namen
Friedrich Hermann Otto.
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1881 |
Kopfbogen der Geschäftspapiere aus der Maschinen-
und
Dampfkesselfabrik Otto Lilienthal |
Otto Lilientahl erhält ein Patent auf
einen Schlangenrohrdampfkessel.
Auf der Grundlage dieses Patentes
gründet er eine Werkstatt, aus der
in kürzester Zeit eine Fabrik mit
über 60 Angestellten wird, die
" Maschinen- und Dampfkessel-
fabrik Otto Lilienthal ".
Diese Maschinenfabrik wird bis
zum Beginn des 1. Weltkriegs
bestehen.
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1882 |
2. Mai |
Das zweite Kind der Familie Liliethal wird in Berlin
- in der Köpernicker Strasse 126
geboren. Es ist ein Mädchen und sie erhält
den Namen Maria Therese.
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1885 |
5. Juli |
Otto Lilienthals zweiter Sohn wird in Berlin - in der
Köpernicker Strasse 126 geboren.
Er erhält den Namen Fritz Hans.
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1886 |
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Otto Lilienthal
wird Mitglied im " Verein zur Förderung der
Luftschiffahrt ".
Er hatte begonnen. den Vogelflug wissenschaftlich zu
untersuchen. Auf der Grundlage
der technischen Möglichkeiten seiner Zeit begann
er das Funktionieren der Vogelflügel
zu ergründen.
Regelmäßige Informationen im " Verein
zur Förderung der Luftschiffahrt " sorgten
dafür,
daß wissenschaftliche und populärwissenschaftliche
Artikel über sein Schaffen in
Zeitungen in den USA, Frankreich und Rußland erschienen
Dieser Sachverhalt führte
dazu, daß sehr schnell ein weltweites Netzwerk
von fluginteressierten Menschen und
Flugpionieren entstand.
So hatte Otto Lilienthal in den Jahren, als er seine
Fluggleiter erprobte, oft internationale
Beobachter bei seinen Versuchen.
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1887 |
5. August |
Otto Lilienthals zweite Tochter wird in Groß-Lichterfelde
geboren. Er war inzwischen mit
seiner Familie in das dörfliche Umfeld von Berlin
gezogen, um seinen Kindern ein auf-
wachsen in der gesunden Natur zu ermöglichen. So
wurde Tochter Frida Elise Helene
in der Boothstrasse 17 - in Goß-Lichterfelde geboren.
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1889 |
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Gemeinsam mit seinem Bruder
Gustav hat Otto Lilienthal die Untersuchungen zu
den Vorraussetzungen des Vogelfluges soweit voran getrieben,
daß er es wagen kann,
die von ihnen dabei gewonnen Erkenntnisse in einem Buch
zu veröffentlichen.
Titel des Buches: "Der
Vogelflug als Grundlage der Fliegerkunst - Ein Beitrag
zur Systematik der Flugtechnik. Auf Grund zahlreicher
von O. und G. Lilienthal
ausgeführter Versuche, bearbeitet von Otto Lilienthal".
Wichtigste Erkenntnis ihrer Untersuchungen und Versuche
ist, daß die gewölbte Form
des Vogelflügels die Grundlage des Vogelfluges
ist. In einer Reihe von Luftströmungs-
messungen an gewölbten Oberflächen (die dem
Vogelflügel nachempfunden sind) ver-
suchen sie die physikalischen Gesetzmäßigkeiten
des Auftriebes am (Vogel-) Flügel zu
entdecken und zu beschreiben.
Die dabei entstehenden Meßreihen, die in jenem
Buch veröffentlicht werden, dienen nicht
nur Otto Lilienthal bei der folgenden Entwicklung, Konstruktion
und praktischen Erprobung
seiner Flugapparate.
Jahre später sind die von ihm veröffentlichen
Meßreihen auch die erste Grundlage für die
Arbeit der Gebrüder Wright, bei deren Konstruktion
von Fluggeräten. Die Arbeit der
Gebrüder Wright endet mit dem Bau und der erfolgreichen
Erprobung der ersten voll
steuerbaren Motorflugzeuge.
( Die Meinung der Brüder Wright über Otto
Lilienthal: "Seine Tabellen waren über zwei
Jahr-
zehnte die Besten". )
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1890 |
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Otto Lilienthal führt in seiner Maschinenfabrik
eine für damlige Verhältnisse revolutionäre
Form der Entlohnung seiner Angestellten ein. Die Arbeitnehmer
werden am Reingewinn
mit 25% beteiligt. Dies fördert die Motivation
und das Zugehörigkeitsgefühl der Arbeit-
nehmer zur Maschinenfabrik Otto Lilienthals. Außerdem
sorgte diese Maßnahme für
einen gewissen sozialen Ausgleich zwischen Arbeitgeber
und Arbeitnehmer.
Mit dieser Maßnahme war Otto Lilienthal seiner
Zeit um Jahre vorraus. Erst Jahrzente
später wurden ähnliche Entlohnungsmodelle
in anderen großen namhaften Unternehmen
eingeführt wie zum Beispiel bei der Firma Karl
Zeiss in Jena.
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1891 |
Otto Lilienthals
erster Flugversuch von einem Hügel oberhalb
seines Gartens in Derwitz. |
Im Sommer dieses Jahres begann Otto
Lilienthal mit seinen ersten Flugversuchen.
Seinen ersten Flugversuch mit einem selbst
konstruierten und gebauten Flugapparat (Gleiter)
wagte er in Derwitz - von einem Hügel oberhalb
seines Garten.
Von dieser Zeit an war er ständig auf der Suche
nach Orten im Umfeld von Berlin, die für die Er-
probung seiner Gleiter geeignet waren.
Die Schaffensperiode Otto Lilienthals von 1891
an (bis zu seinem tragischen Tod) war gekenn-
zeichnet von dem Versuch der praktischen Um-
setzung seiner wissenschaftlich - theoretischen
Erkenntnisse.
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1893
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3. September
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Otto Lilienthal meldet sein Patent für Gleitlug-
und Flügelschagapparate nach dem Prinzip
schwerer als Luft unter der Nummer 77916 an.
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November
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Otto Lilienthal unternimmt
Flugversuche mit seinen Fluggleitern in den Rhinower
Bergen
bei Stölln nordöstlich von Berlin, sowie zwischen
Rathenow und Neustadt an der Dosse.
Hier erreicht er Flugweiten von bis zu 250 m und es
werden erster Kehrtkurven beim
Fliegen versucht.
Eines der Ziele von Otto Lilienthal ist es, einen Flugapparat
zu entwickeln, der als Sport-
gerät genutzt wird. Mit diesem Gerät sollen
jung Menschen darum streiten, wer am
weitesten kommt, und wer dieses Grät duch Flügelverwindung
(auf grund körperlicher Ge-
wandtheit) am besten steuern kann.
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In diesem
Jahr entwickelt Otto Lilienthal einen Kohlensäuremotor
für den Antrieb eines
Flügelschlagapparates.
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1894
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10. November
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Otto Lilienthal erhält das Flugpatent Nr. 77916
für die dauer von 15 Jahren.
Dieses Patent bezieht sich auf Flugapparate, die auf
der Grundlage reiner aerody-
namischer Form - als Gleitflug- und Schlagflügelapparate
- beruhen, unter versicht
auf tragender Gasräume
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Der "Fliegerberg" - Flugvesuch Otto Lilienthals
am
25.05.1895 vom Fliegerberg
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Die "Maschinenfabrik Otto Lilienthal" produziert
den ersten "Normalsegel-
apparat" in Serie - seine Fabrik ist damit
die erste Flugzeugfabrik Weltweit
Otto Lilienthal läst auf eigene Kosten einen
15 m hohen Hügel in Berlin-Licherfelde
aufschütten, der bald als "Fliegerberg"
bezeichnet wird
Otto Lilientahl veröfftentlicht erstmals recht
idealistische Ansichten über die Konse-
quensen des Vogelfluges des Menschen.
Er hebt die positiven Möglichkeiten der
Fliegerei für die Entwicklung der Menschheit
hervor und begründet so früh eine
humanistische Sicht auf die Entwicklung
des Flugwesens.
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Seine wichtigste Erkenntnis: Die Welt wird kleiner -
Die Menschen kommen sich näher. Frieden und
Fortschritt werden sich, mit Entwicklung des Flugwesens,
durchsetzen.
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1895 |
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Otto Lilienthal unternimmt erste Flugversuche mit verschiedenen
Doppeldecker-
konstruktionen.
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1896
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Otto Lilienthal beginnt mit der Konstruktion
und dem Bau eines Schlagfügelapparates. Zur Erprobung
deises Gerätes kommt es jedoch nicht
mehr.
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8.
August - Otto Lilienthal
stürzt bei einem
Flugversuch bei Stölln aus 15 m Höhe
ab
Er zieht sich schwerste Verletzungen
zu - er
bricht sich das Rückrad.
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Am
9. August stirbt Otto
Lilienthal in Folge
seiner schweren Verletzungen in Berlin.
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Flugapparat mit dem Otto Lilienthal
am 8. August 1896 abstürzte
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